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  Texte und Fotos, falls keine anderen Autoren benannt: Marion Franke-Sochacki

 PILZE IM FRÜHLING


Haselkleiebecherling, Encoelia furfuracea


Östereichischer Prachtbecherling, Sarcoscypha austriaca


 

Champignonsammler sollten das Risiko kennen-

Vorsicht Giftchampignon!

Ein Korb mit selbstgefundenen Pilzen ist für Naturfreunde ein besonderes Erfolgserlebnis, aber jeder Speisepilz hat einen, manchmal mehrere giftige oder ungenießbare Doppelgänger. Auf der sicheren Seite fühlen sich Sammler immer wieder, wenn der aufgefundene Pilz rosa oder braune Lamellen aufweist. Tatsächlich besitzen der tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz, auch seine Weisse Varietät sowie der ebenso tückische Kegelhütige Knollenblätterpilz, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Champignons aufweisen können, immer weisse Lamellen.

Die Kenntniss über die Existenz von schwer Magen-Darm-giftigen Champignonarten ist durchaus nicht in weiten Kreisen der Bevölkerung verbreitet. Da es leider in jedem Jahr zu Vergiftungen mit dem Karbolegerling, Agaricus xanthodermus, auch Giftchampignon genannt, kommt, soll hier auf diese Pilzart hingewiesen werden.
Die hellen stattlichen Pilze fallen aufmerksamen Spaziergängern sofort auf.

Bei Berührungen verfärbt sich der weiße, im jungen Zustand, oben abgeflachte Hut sofort intensiv gelb. Die erst blassrosa gefärbten Lamellen dunkeln mit zunehmender Sporenreife purpurbraun nach. Knollig verdickt ist die Stielbasis, die bei Verletzungen sofort chromgelb anläuf! Nach einer Weile verblasst die Gelbfärbung, kann aber durch erneutes Reiben wieder provoziert werden. Wird der Pilzfruchtkörper beim Sammeln abgeschnitten, bleibt die Stielknolle im Boden und somit ist das wichtigste Merkmal des Giftchampignons nicht mehr vorhanden ! Das Fleisch riecht unangenehm nach Karbol oder Tinte, besonders beim Erhitzen, was bei Personen mit eingeschränktem Geruchssinn aber nicht immer deutlich wahrgenommen wird. Manchmal kommt vor es vor, dass Pilzfreunde den seltsamen Geruch durchaus bemerken, aber diesen bei der Zubereitung mit Curry oder Basilikumpesto überdecken.

In Niedersachsen gibt es mindestens 40 verschiedene Champignonarten. Im Landkreis Wolfenbüttel wurden von 2004 - 2022 bei Kartierungsarbeiten der Fliegenpilz-Myko-AG 19 Arten dieser Gattung festgestellt. Die am häufigsten vorkommende Art ist bei uns der Karbolegerling. In Gärten, Wiesen, öffentlichen Grünflächen, gemulchten Beeten und Wälder hat er bei ausreichenden Niederschlägen von Juni bis November Saison. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Giftpilz bei unerfahrenen Sammler im Korb landet, ist also nicht zu unterschätzen.
Essbare und giftige Champignons teilen sich oft den gleichen Standort!

Text und Foto: Marion Franke-Sochacki,
geprüfte Pilzsachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e. V


Karbolegerling, Synonym: Giftchampignon - GIFTIG

     


 
Conocybe intrusa, Ansehnliches Samthäubchen. Invasive Art. 12. Januar 2023
  im Blumentopf, Stadtgebiet Wolfenbüttel. Foto: Marion Franke-Sochacki


Conocybe intrusa, Ansehnliches Samthäubchen. Invasive Art. 28. Januar 2023
  im Blumentopf, Stadtgebiet Wolfenbüttel

 

 


 Auf dem Krötenstuhl - 11.10.2022 Quellgebiet der Herzogsberge

 



       


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